NCC--not-enough-priscilla-du-preez-YFC9Aky2rUg-unsplash-gross DU BIST NICHT PERFEKT UND DAS IST OKAY.

Selbstzweifel. Unzulänglichkeit. Das Gefühl, nicht zu genügen. Kommt dir das bekannt vor? Ob du 17 oder 70 bist – solche Gedanken scheinen zu unserem Menschsein dazuzugehören und nie richtig zu verschwinden. Selbst Mose, der große Anführer Israels, litt unter diesen Gedanken. Als Gott Mose anwies, den Israeliten zu sagen, dass er sie aus der grausamen ägyptischen Sklaverei befreien würde, war seine Antwort:

„Aber sie werden mir nicht glauben und nicht auf mich hören. Sie werden einwenden: ‚Der Herr ist dir nicht erschienen!‘“ (2. Mose 4,1, NLB) „O Herr, ich bin kein guter Redner; ich bin es nie gewesen … Ich kann nicht gut reden.“ (2. Mose 4,10, NLB)

Mose hielt sich für einen schlechten Redner und zweifelte daran, dass die Israeliten – geschweige denn der feindliche König, der Pharao – auf ihn hören würden. So musste sein älterer Bruder Aaron eine Zeit lang sein Sprecher sein.

Einmal, als die Unterredung mit dem Pharao nicht gut liefen, war Mose so frustriert, dass er Gott die Schuld dafür gab: „Warum tust du deinem Volk so etwas an, Herr? …Warum hast du mich hierher gesandt? Seit ich zum Pharao gegangen bin und ihm deine Botschaft ausgerichtet habe, behandelt er dein Volk noch viel schlechter. Und du unternimmst nichts, um dein Volk zu retten!“ (2. Mose 5,22-23, NLB) Klingen seine Vorwürfe ähnlich wie deine?

Doch selbst das hielt Gott nicht davon ab, Mose auf mächtige Weise zu gebrauchen, um die Israeliten letztendlich zu befreien. Wenn du seine Geschichte im 2. Buch Mose liest, siehst du, wie Mose am Ende mehrere Male mutig vor den Pharao trat und sagte: „Lass mein Volk ziehen!“. Und während er mit dem König verhandelte, ließ der Herr über Ägypten zehn Plagen kommen. Beeindruckend für jemanden, der sich als Stotterer und Stammler bezeichnet, nicht wahr?

Schließlich nahm Mose auf Anweisung des Herrn seinen Stab und streckte seine Hand über das Rote Meer aus. Da teilte Gott es, damit die Israeliten trockenen Fußes hindurchgehen und dem Streitwagen des Pharao, entkommen konnten. Du kannst diese aufregende Geschichte in 2. Mose 14 nachlesen.

Die Armee des Pharao verfolgte sie zwar bis ins Meer, doch der Herr wies Mose an, seine Hand erneut über das Meer auszustrecken, als die Israeliten sicher auf der anderen Seite angekommen waren. Da strömte das Wasser des Meeres wieder zusammen und die gesamte Armee des Pharao ertrank. (2. Mose 14,26) All das geschah, als Mose 80 Jahre alt war.

Ist diese Geschichte über einen unvollkommenen Mann, den Gott trotzdem auf mächtige Weise gebrauchte, nicht ermutigend? Noch kurz bevor Mose das Rote Meer auf Gottes Anweisung hin teilte, hatte er sich bei Gott über die Israeliten beklagt. Als sie nämlich ihre Verfolger sahen, sagten sie zu ihm: „Gibt es etwa keine Gräber in Ägypten, dass du uns weggeführt hast, damit wir in der Wüste sterben?“ (2. Mose 14,11+15)

Vom ersten Tag an, als der Herr ihn berief, bis zu seinem letzten Atemzug war sich Mose seiner Schwächen als Anführer stets bewusst (und deswegen vielleicht schüchtern oder verlegen). Doch als er mit 120 Jahren starb, sagte der Herr über ihn, dass es keinen Propheten wie ihn in Israel gegeben hatte, den der Herr von Angesicht zu Angesicht kannte. (5. Mose 34,10)

In unserem Glaubensleben zu wachsen, heißt vor allem, dass wir uns unserer Unzulänglichkeiten immer mehr bewusst werden. Aber es geht auch darum, zu wissen, dass dieses Gefühl der Unzulänglichkeit Gott nicht daran hindern wird, uns zu gebrauchen, damit wir großartige Dinge für ihn tun.

Deswegen sagte auch der Herr zu Paulus, einem weiteren großen Leiter in der Bibel: „Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen!“ (siehe 2. Korinther 12,9)

Zu sehen, dass du schwach bist, muss dir nicht den Mut nehmen. Vielmehr soll es dich ermutigen. Lerne, die Kraft des Herrn zu entdecken und auf ihn zu vertrauen, dass er kann, was du nicht kannst. Du hast einen Gott, der dich liebt und dich versorgen will. Lässt du ihn heute mehr als genug für all dein Unvermögen sein?

 

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